Schubkarren-Installation in der Schwarzbach-Galerie Nov/Dez 2015. (Foto: Klaus Stein)
Der Raum der Schubkarren-Installation vorher. (Foto: Gerhard Rossmann)
Grabinschriften geben Zeugnis. Datum der Geburt, Datum des Todes, geboren, gelebt, gestorben. Unsere gemeinsame Zukunft ist der Tod, unsere Vergangenheit vielfältige Erinnerung. Nach 25 Jahren ist in der Regel die Ruhezeit auf Friedhöfen vorbei. Gräber werden abgeräumt. Totengräber verrichten ihre Arbeit: Stein zu Stein, Erde zu Erde. Das Gedenken hat einen Ort verloren. Das Grab und vor allem der Gedenkstein materialisieren über Jahrzehnte den Nachhall eines Menschenlebens. Der Stein selbst und die in ihn gemeißelten Inschriften bergen die Hoffnung auf Langlebigkeit, auf Ewigkeit. Eine Hoffnung, die für die trauernden Hinterbliebenen, in der Gewissheit der eigenen Endlichkeit, tröstlich wirken kann. Die Lebenden besuchen ihre Toten. Die Gemeinschaft der Toten trifft die Gemeinschaft der Lebenden. Die Besuchszeit ist vorbei. Es ist Abend. Sieben Schubkarren stehen herum. Sie sind außer Dienst.
Vergänglich - Erinnerung (Fotos: Rossmann/Tauchert)